Der Kurs ist ohne Vorkenntnisse absolvierbar, aber ebenso ideal für die Weiterbildung von Tierheilpraktikern, Tierärzten, Tierpflegern geeignet! Zu behandelnde Tiere können nach Absprache zum Seminar mitgebracht werden.
Das Mindestalter für das Seminar beträgt 18 Jahre.
Eintägiges Seminar, 10 – ca. 16 Uhr
Mindestteilnehmerzahl: 5 Personen.
Nach erfolgreichem Abschluss des Seminars erhalten alle Teilnehmer ein Zertifikat.
Der Blutegel ist schon sehr lange für seine heilende Wirkung bekannt. Erste Aufzeichnungen über die Blutegeltherapie stammen aus der Zeit um 1500 v.Chr. Selbst die Babylonier nutzten die Heilwirkung der Egel für die Behandlung der Menschen. Erste Aufzeichnungen aus Europa über den Einsatz dieser Tiere findet man in den Schriften des griechischen Dichters und Arztes Nikandros von Colophon (2. Jhr.v.Chr.). Die Blutegeltherapie wurde im Laufe der Zeit immer beliebter. Durch den stark angestiegenen Verbrauch der Egel war der Blutegel in der Mitte des 19.ten Jahrhunderts vom Aussterben bedroht. Eine weitere Gefahr für den Blutegel stellt mittlerweile die zunehmende Umweltverschmutzung dar. Blutegel besiedeln nur reines Wasser und so sind die natürlichen Lebensräume für den Blutegel heute sehr begrenzt. Die Popularität der Blutegeltherapie sank mit der Abnahme der Population.
In den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts kamen die Blutegel wieder „in Mode“. Neue Operationsmethoden in der Mikrochirurgie wurden nun wieder durch den Blutegel unterstützt. Im Rahmen der Transplantationschirurgie wird der Blutegel unter anderem bei venösen Stauungen wieder vermehrt als Staulöser eingesetzt.
Nicht nur in der Humanmedizin feierte der Blutegel sein Comeback, auch im Bereich der Tierheilkunde hat sich die Blutegeltherapie bewährt. Indikationen für diesen sanften Aderlass sind u.a.:
Auch bei der Behandlung schlecht heilender Wunden kann der Einsatz von Blutegel sinnvoll sein. Der große Vorteil bei einer Blutegelbehandlung ist, dass innere Organe wie Leber, Niere und Herz nicht belastet werden. Die Therapie ist darum auch bei älteren Tieren sehr gut möglich. Insbesonders bei Pferden und Hunden wird die Blutegeltherapie wieder häufiger eingesetzt. Bei Tieren mit Kreislaufproblemen sollte die Blutegeltherapie nur nach sorgfältiger Abwägung und ggf. Rücksprache mit dem Tierarzt statt finden.
Die Blutegel sollten nur von einem erfahrenen Therapeuten eingesetzt werden. Eine Nachblutung ist erwünscht und sollte nicht unterbunden werden. Es bietet es sich aber an, einen Verband anzulegen, sobald die Nachblutungen nachlassen. Damit kann man Infektionen durch Fliegen oder Dreck verhindern.