Der Tierhomöopath behandelt seine Patienten auf Basis der Grundlagen der Homöopathie. Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Heilmethode: Man kann sowohl Körper, Seele als auch Geist mit dieser Behandlung erreichen. Eine solide Ausbildung und sicherer Umgang mit dem Repertorium und der Materia Medica sind eine Voraussetzung für eine kompetente Arbeit am Tier.
Das Mindestalter für die Ausbildung beträgt 18 Jahre. Ein Realschulabschluss oder höhere schulische Ausbildung oder eine abgeschlossene Berufsausbildung sollte vorhanden sein. Sollten diese Voraussetzungen nicht gegeben sein, kann die Möglichkeit der Teilnahme an der Ausbildung bei einem Vorgespräch mit den Dozenten geklärt werden. Erfahrung im Umgang mit Tieren ist von Vorteil. Tiermedizinische Kenntnisse sollten vorhanden sein.
Hier geben wir einen Einblick in die Arbeit eines Tierhomöopathen. Dafür hat unser ehemaliger Dozent Holger einen Beitrag geschrieben.
Nachdem ich in meinem Hauptberuf als pharmazeutisch-technischer Assistent in einer öffentlichen Apotheke bereits seit mittlerweile 19 Jahren erfolgreich mit Homöopathie bei Menschen arbeite, hatte ich vor mehreren Jahren den Gedanken, dass auch unseren vierbeinigen Begleitern mit diesem Zweig der Naturheilkunde gute Dienste geleistet werden können – somit beschloss ich, eine fast dreijährige Zusatzausbildung zum Tierheilpraktiker zu machen – eine Entscheidung, von der ich auch heute noch überzeugt bin und die ich jederzeit so wieder treffen würde.
Mein Schwerpunkt in dieser Tätigkeit ist die Anwendung von Homöopathie, da ich hier meine langjährige und intensive Erfahrung mit der Lehre Hahnemanns für die Tiere, die mir anvertraut werden, am besten einbringen kann. Dabei ist es immer mein wichtigstes Anliegen, in Zusammenarbeit mit der Schulmedizin, also mit Tierärzten, in gemeinsamer Anstrengung zum Wohl der Tiere das bestmögliche Ergebnis zu erzielen – was nicht immer einfach, manchmal leider auch unmöglich ist.
Ich möchte an dieser Stelle einen Fall aus meiner praktischen Arbeit vorstellen, der einen kurzen Einblick in das abwechslungsreiche Spektrum der Tätigkeit als Homöopath geben soll – jeder vierbeinige Patient stellt eine interessante und neue Herausforderung dar, und gerade dieses immer wieder Neue macht mein Arbeitsfeld so spannend und interessant.
Am Wochenende werde ich dringend zu einem Patienten gerufen, dessen Halterin mir voller Sorge erzählt, dass ihr kleiner Hund “Smarty” seit etwa zwei Stunden starken Durchfall mit gleichzeitigem Erbrechen habe. Hier beginnt nun Schritt 1 meiner Arbeit als Homöopath: Ich muss möglichst gezielt Fragen stellen, um mir ein Bild von der Situation des Hundes zu machen und möglichst viele Informationen zur Lage zu bekommen (sogenannte Anamnese), damit ich mit diesen Informationen das richtige homöopathische Mittel herausfinden kann, was ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Während die Halterin mir Antworten auf meine Fragen gibt, beobachte ich das Tier und versuche, mir selbst einen Eindruck des Zustandes zu verschaffen. Danach führe ich eine Untersuchung durch (Abtasten, Mundschleimhaut betrachten, Augen betrachten, Fieber messen, Betrachtung und Beurteilung von Kot und Erbrochenem).
Anhand der geschilderten Symptome muss ich nun durch Repertorisieren (Abgleichen) versuchen, ein Mittel zu finden, das auf möglichst viele der geschilderten Krankheitszeichen passt. Dazu nehme ich die sogenannte Materia Medica zu Hilfe, in der die Mittel genau nach körperlicher und seelischer Beschreibung aufgelistet sind. Habe ich mich dann für ein Mittel entschieden, muss ich auch noch eine passende Stärke für körperliche oder seelische Beschwerden wählen.
Ich habe der Halterin das Mittel Arsenicum album D12 empfohlen, von dem sie ihrem Hund alle 10 Minuten 3 Globuli geben und mich nach einer Stunde wieder anrufen sollte, wie es dem Patienten geht – nach dieser Stunde war der Hund eingeschlafen und hatte weder weiter erbrochen, noch hatte er Durchfall, nach Anpassung der Dosierung des verabreichten Mittels war er drei Tage später wieder fit wie vor der Erkrankung – ein Beispiel dafür, dass die Homöopathie in akuten Fällen auch sehr schnell helfen kann.
Ich konnte mit meiner Arbeit dem kleinen Hund und seiner Halterin helfen und hatte dadurch das gute Gefühl, mit meiner Ausbildung zum Tierhomöopathen die richtige Entscheidung getroffen zu haben – ein sehr angenehmes Gefühl!!!
Man kann sowohl Körper, Seele als auch Geist mit dieser Behandlung erreichen, so hatte ich beispielsweise auch schon mit Traumapatienten (Tötungsstation), Epilepsie-Hunden, Angstpatienten (Silvester, Gewitter) und zahlreichen anderen Patienten zu tun – wie schon erwähnt: Jeder Patient ist eine neue Herausforderung und gerade das macht meine Tätigkeit so spannend und interessant.
Die Ausbildung zum Tierhomöopath beinhaltet:
Einzelheiten findest Du in der ausführlichen Beschreibung der Ausbildung in Tierhomöopathie im PDF Format.
Wir bieten an unserer Schule eine umfangreiche, komplexe Ausbildung in allen genannten Bereichen – im Gegensatz zu anderen Instituten – welche z. T. nur Grundkenntnisse vermitteln. Wie bei uns üblich unterrichten wir ausschließlich in Gruppen von 6 bis max. 10 Teilnehmern und in Verbindung mit einem sehr hohen Praxisanteil.
Für die Tierhomöopathie hast du eine perfekte Kombination aus Live-Online-Unterricht aller 14 Tage an einem vereinbarten Wochentag abends und zusätzlich 4 Praxiswochenenden mit Theorie und Praxis direkt an einem unserer Standorte. Die Ausbildung erstreckt sich über ca. 10 Monate.
Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses und bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat.
Zusätzlich verfügbare Termine für die tiermedizinischen Grundlagen: