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Ältere Tiere im Winter – ein Kraftakt für den Körper
Ältere Tiere im Winter – ein Kraftakt für den Körper
Von Tier-Therapie-Zentrum in Allgemeine Tierthemen veröffentlicht 15. November 2018 0 Kommentare

Im Winter muss der Körper der Tiere Höchstleistungen erbringen. Der Stoffwechsel stellt sich so um, dass das Fell dichter wird, um einen wirksamen Schutz gegen die Kälte zu bilden. Ebenso muss die Körpertemperatur anders reguliert werden, als im Frühjahr oder Sommer. Kommen dann noch bestimmte Erkrankungen bzw. Beschwerden hinzu, die sich besonders bei Kälte bemerkbar machen, brauchen diese Tiere sehr oft unsere besondere Unterstützung und Aufmerksamkeit.

Es ist wichtig, die Tiere zu unterstützen, nicht jedoch sie zu sehr zu verhätscheln, nur weil sie alt sind. Ein Balanceakt, den jeder Tierhalter für sich und seine Tiere selbst finden muss!

Was heißt das Konkret?

Zunächst sollte man als Tierhalter wissen, dass ältere Tiere einen anderen Nährstoff- und Futterbedarf haben, als jüngere. Ihr Stoffwechsel hat sich mit dem Alter verändert und die Verdauungs-, Verarbeitungs- und Bauprozesse im Körper unterliegen nun einem anderen Rhythmus als in der Vergangenheit. Diesem sollte man unbedingt Rechnung tragen. Leider gibt es hierfür keine pauschalen Antworten und Rezepte, die jedem Tier gerecht werden. Es empfiehlt sich daher, einen erfahrenen Ernährungsberater für Tiere um Rat zu fragen, damit man mit der idealen Ernährung den “Senior” möglichst gut stützt.

Da die Stoffwechselprozesse im Alter oft langsamer ablaufen und die Temperaturregulierung häufig nicht mehr so optimal funktioniert, benötigen viele ältere Tiere besondere Unterstützung. Denn auch wenn gerade ältere Tiere meist ein auffallend dickes und plüschiges Winterfell haben, kann es sein, dass sie trotzdem schneller frieren. Die Ursache hierfür ist schnell gefunden: der langsamere Stoffwechsel, Hormonveränderungen, meist beginnender oder fortgeschrittener Muskelabbau, ein trägeres Verdauungssystem sowie weniger Bewegung spielen hier eine große Rolle.

Alter ist keine Krankheit!

Alte Katzen, die Freigang haben, beschränken diesen gerade im Winter oft selbst auf kurze Zeiten oder bleiben gar ganz drinnen. Sie suchen oftmals gezielt wärmere Plätze zum Liegen, um sich selbst etwas Gutes zu tun. Als Katzenhalter einer älteren Katze kann man, wenn nicht ohnehin vorhanden, einfach einen Liegeplatz an oder neben der warmen Heizung für die Katze herrichten.

Auch der ältere Hund freut sich oft über warme, weiche Liegeplätze. Orthopädische Hundebetten können sinnvoll sein, wenn der Hund im Alter Probleme mit den Knochen und Gelenken hat. Ist der Hund beim Laufen oder Spielen im Schnee sehr nass geworden, sollte man ihn gründlich abtrocknen und Eisklumpen entfernen. Spezielle Hundebademäntel können helfen, den Hund schneller zu trocknen und warm zu halten. Sollte der Hund trotz Winterfell draußen sichtlich frieren, ist es angebracht, den Körper zusätzlich mit einem Hundemantel warm zuhalten. Meist reicht es aus, den Hund vor der Nässe zu schützen, Nur in seltenen Fällen oder bei bestimmten Rassen ohne ausreichend Unterwolle ist ein gefütterter Mantel erforderlich.

Ähnlich sieht es bei den Pferden aus: Oft reicht es, sie einzudecken, um sie vor Regen oder Schnee etwas zu schützen. Zu frühes oder zu starkes Eindecken kann die körpereigene Thermoregulation sogar nachhaltig stören und dazu führen, dass die Körperfunktionen komplett aus dem Ruder laufen. Hat ein altes Pferd zu wenig Bewegung, verstärken sich zudem oft arthrosebedingte Schmerzen und Lahmheiten. Das Pferd ist im Idealfall ja doch einen Großteil des Tages oder gar ganztägig draußen und damit der Kälte und Feuchtigkeit stärker ausgesetzt als beispielsweise Hunde oder Katzen.

Regelmäßige aber mäßige Bewegung sind generell für Tiere mit Arthrose sehr wichtig. Bei derartigen Erkrankungen, unter denen vor allem ältere Tiere gerade in den Wintermonaten leiden, kann man naturheilkundlich sehr viel bewirken. Je nach Problematik können Homöopathie, Akupunktur, Blutegeltherapie oder auch Physiotherapie sehr hilfreich sein. Auch mit Farblichttherapie und Phytotherapie kann eine gute Linderung erreicht werden.

Wenn wir unseren alten Tieren ein wenig Unterstützung in der kalten Jahreszeit geben, haben wir sie vielleicht noch ein wenig länger an unserer Seite. Das Wichtigste ist aber beim alten Tier immer, dass sie noch eine Aufgabe haben, beschäftigt, geliebt und umsorgt werden.

Autor: Bianca Sommer für das Tier-Therapie-Zentrum

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