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Der Mythos um staatliche Zertifizierungen und Zertifikate
Der Mythos um staatliche Zertifizierungen und Zertifikate
Von Tier-Therapie-Zentrum in Ausbildung veröffentlicht 4. Mai 2015 0 Kommentare

Immer wieder werben Institute für ihre Studiengänge zum Tierheilpraktiker oder Tierphysiotherapeuten mit einer staatlichen Zulassung oder Anerkennung. Doch was steckt dahinter?

Diese Frage ist sehr leicht zu beantworten. es bedeutet, dass der jeweilige Kurs eine Zulassung als Fernstudium hat. Diese Zulassung zu erhalten, kostet erstmal sehr viel Geld. Leider sagt das nicht unbedingt aus, ob die Unterlagen fachlich korrekt sind oder ob der Kurs gut ist. Der Name Fernstudium sagt allerdings etwas ganz wichtiges: Praxis ist hier nicht (oder kaum) zu erwarten. Die staatliche Zulassung als Fernlehrgang ist kein Qualitätsmerkmal und bezieht sich nicht auf die Ausbildung zum Tierheilpraktiker oder anderen Kursen.

Was viele nicht wissen
Es gibt aktuell nach wie vor KEINE staatlichen Anerkennungen dieser Ausbildungen oder Berufe!

Ich bin der Meinung, die Berufsbezeichnung Tierheilpraktiker sagt schon, was extrem wichtig sein sollte in der Ausbildung. Praktik = Praktizieren = Praxis. Doch genau das kommt oft zu kurz. Ich habe in einem anderen Blogbeitrag bereits ausführlich etwas dazu geschrieben. Wer das nochmal nachlesen möchte, lese den Beitrag “Die richtige Tierheilpraktiker Ausbildung finden

 

Welche Zertifizierungen gibt es sonst noch?

Da wäre zum Beispiel die TÜV-Zertifizierung nach DIN-EN-ISO 9001. Diese Zertifizierung besagt, dass das jeweilige Institut – wie auch wir – ein aktives Qualitätsmanagement und festgelegte Qualitätsstandards hat und die Einhaltung dieser regelmäßig prüft und prüfen lässt.

Es gibt nun den einen oder anderen, der meint, dies würde keine Aussage über die Qualität der Ausbildung treffen. Diese Meinung ist schlichtweg falsch. Denn:

  • Qualität ist messbar
  • Kundenzufriedenheit ist messbar
  • Verbesserungen sind messbar
  • Festgelegte Qualitätsmasßnahmen können gemessen und überprüft werden
  • Qualitätsstandards und – aussagen können ebenso überprüft werden.

Diese Art der Zertifizierung ist natürlich nicht umsonst. Und auch nicht kostenlos. Man kann durch diese Prüfungen durchaus durchfallen und die Prüfer sehen sehr genau hin. An dieser Stelle muss ich der Inhaberin eines anderen Institutes widersprechen, die dazu meint, dass die Kosten dafür auf die Studenten umgelegt werden und diese Zertifizierung überhaupt nichts aussagt. Wir legen die Kosten nicht auf die Kurse um. Und wie schon geschrieben, Qualität ist messbar. Und diese Zertifizierung zeigt auch, dass die Bereitschaft da ist, die Qualität überprüfen zu lassen und mittels Kundenzufriedenheitsanalysen zu messen. Im Übrigen schauen sich die Prüfer nicht nur die Arbeitsabläufe an, sondern ebenso die Ausbildunsunterlagen und begleiten hin und wieder einen Unterrichtsabschnitt. Die Prüfer schauen beispielsweise auch darauf, ob sich die Lehrkräfte regelmäßig weiterbilden und wie viele Weiterbildungen diese absolvieren.

Weiterhin kann als Qualitätsmerkmal gelten, ob die Schule für die Kurse mehrwertsteuerpflichtig ist oder von der Mehrwertsteuer befreit ist. Ist die Schule für die Kurse von der Mehrwertsteuer befreit, bedeutet das, dass bei der jeweils zuständigen Landesregierung die Kurse als Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen gemeldet und anerkannt wurden. Dazu muss die jeweilige Schule die Dozenten der Kurse benennen, die Unterrichtsmaterialien, Kursbeschreibung und die Qualifikation der Dozenten nachweisen. Bei der Befreiung von der Umsatzsteuer wird nicht die Qualität der Ausbildung im Ganzen geprüft.

Die Kurse des Tier-Therapie-Zentrums sind von der Umsatzsteuer befreit, denn wir haben diese schon seit langem gemeldet und die Befreiung von der Umsatzsteuer bewilligt bekommen.

Entscheidend sollte immer das Bauchgefühl sein, welches man hat. Ideal ist es, einen Unterrichtstag zur Probe zu besuchen und sich persönlich ein Bild von den Dozenten, den Unterlagen und vom Unterricht selbst zu machen. Und vor allem: die anwesenden Teilnehmer ausfragen, löchern, fragen, fragen, fragen…

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